Shure v15v test

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shure v15v test

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STEREO TEST

Izzabne/zmerS/zure V15 V.-

WZC/g 62°72 Diamant-
dzeserDzamant/

Shures neuer Spitzen-Tonabnehmer ist da!
Und er ist, entgegen allen Erwartungen, kein
.,Moving-Coil-Abtaster. Shure héilt damit
konsequent an bewéhrter Technik fest.

as Moving-MagnetSy-
Dstem trégt die schlichte
Bezeichnung V 15 Type

. was sicherlich den steten,
aoer durchaus ,,fUhlbaren
:onschritt symbolisieren soll,
:en man mit dem konsequent

eingeschlagenen Weg der V-
15-Serie erreichen will.

Und dabei setzt eben Shure
nicht auf neue Konstruktions-
prinzipien, hall nichts von einer
prinzipiellen Uberlegenhelt der
Moving-Coil-Tonabnehmer -

wir Ubrigens auch nicht -, son-
dern strebt eine Verbesserung
lm Detail an.

NatUrIich werden dabei neue
Technologien und Werkstofie
eingesetzt, doch erst dann,
wenn sie gegenuber Bisheri-
gem auch wirklich einen Schrm
weiter in Richtung Qualitét
fuhren.

Wenn es um die Umwand-
lung von mechanisohen
Schwingungen ln elektrische
Signale gem - und das ist bei

Tonabnehmern der Fall -,
kommt es aufzwei Eigenschaf-
ten wesentlich an: Einmal sollte
die mechanisch bewegte Mas-
se so klein wie mbglich sein,
zum anderen dflrfen beim
,,Transpon der mechanischen
Schwingung zum Orl ihrer Um-
wandlung kelne Verénderun-
gen irgendwelcher Art einlre-
ten. Beide Bedingungen sind
namrlich exakt nicht erfiJllbar-
die Kunst liegl vielrnehr, wie so
oft, im gflnstigsten KompromiB.

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STEREO TEST

Hier spieIi der NadeItréger
eine SchlUsselrolIe, Gewb'hnli-
che Werkstoffe, wie beispiels-
weise Aluminium, sind entwe-
der mechanisch sehr stabil,
aber dann reIaiiv schwer, oder
extrem Ieicht, dann jedoch
nicht genUgend verwindungs-
steif zu verarbeiten. Shure hat
als Nadeltrager ein éuBerst
dijnnwandiges BeryIIiumréI-rr-
Chen eingesetzt. das beide
Vorteile in sich vereinigen soll.

Die in der Sonallplaitennlle
eIngeschnIttenen Informatio-
nen mUssen vom Diamanten
Iehlerfrei abgetastet werden.
Dazu hai man. ausgehend von
einem einfachen Konus, ver-
scniedene NadeIscnlifformen
entwickelt, die dem Schneidsti-
chel bei der Aufnahme meg:
lichsi nahe kommen soIIen, oh»
ne allerdings wie dieser span»
abhebend die SchaIIpIatte zu
zerstbren.

Neben einigen weniger ge-
brauchlichen Schiifformen
setzte sich der biradiale Schliff
durch. Bel ihm isi der Quer-
schnitt der Diamantspiize kei-
ne Kreistache sondern eine
Ellipse

Diese Technik hat Shure
zum ,,hyperelliptischen Schliff
weiteremwickeIt, was die Ver-
zerrungen beim Abtasien noch
weiter reduzieren soll - ahnIi-
che SchIifformen haben alIer-
dings aucn schon andere Her-
steIIer realisieri. AuBerdem
wird die Diamantspitze nach
einem spezieIIen Verfahreri po-
Iiert, um so Oberfléchengerau-
sche und Abnuizung der
Schallplatte zu verringern.

Der Frequenzgang von ma-
gnetischen Tonabnehmern ist
im allgemeinen sehr stark von
der Belastung abhangig.

Das ist Ubrigens ein wesent-
Iicher VorteiI von Moving-Coil-
Tonabnehmern, die in dieser
Hlnsichi unkritisch sind.

Durch erheblich Starkere
Magnete soII es nun Shure ge»
lungen sein, einerseits die ho-
he Ausgangsspannung VOII
Magnetsystemen beizubehai-
ten, andererseits jedoch durch
Verringerung der Spulenwin»
dungszahlen die Impedanz des
Systems so weit herabzuset-
zen, daB die AbschluBkapazi-
tat, die im wesentlichen ja vom
AnschlufikabeI abnangi, In wei-
ten Grenzen veranden werden
kann, ohne den Frequenzgang
merklich zu beeinflussen


Bleibt noch der von den Vor-
modellen bekannte ,,Dynarnic
Stabilizer zu erwannen, der
auBer der Dampfung der Tie-
fenresonanz auch noch das
Saubern der Rille und das Ent-
Iaden der eIektrosIatischen
Aufladungen bewirken soII.

AII diese Detailverbesserun-
gen dUrfen naIUrIich kein
Serstzweck sein, sondern
massen sich auch meBtech-
nisch und Ietzilich gehérmaBig
auswirken, Und wahrhaft-das
tun sie! Zwar hatten wir schon
Tonabnehmer auf dem Labor-
tisch, die in der einen Oder
anderen MeBdisziplin noch
bessere Wene bieten konnten,
doch sind die Ergebnisse in
dieser Homogenitat unerreicht.
Hervorsiechendes Merkmal ist
der Iinealglatie Frequenzgang
und die Ubersprechdampfung
bei den beiden von uns ver-
wendeten Meflplaiten 7 und
das isi in der Tat eine Selten-
heit. Niedrig ist die filr eine
verzerrungsfreie Wiedergabe
eriorderliche AquagekraIt und
taIsachIich kann die AbschluB-
kapazitai in weiten Grenzen
schwanken, ohne daB man bei

Freqyenzgang
und Uhersprech-
déimpfung des
Shure V 15 V

DATEN UND MESSWERTE
Tonabnehmer Shure V15 V

(Normmessung)
Auflagekraft
fierO ,um (Tiefen) 6,5 mN
fiJrZOCm/sch-Iéhen) 10.0 mN
optimal 9,0 mN
OptimaIe AbscthBkapazitat (incl, KabeI) 50- 450 pF
FIM-Verzerrungen
~-6dB Pegel 0,40%
-2dB Pegel 0,37%
VertikaIer SpurwinkeI 22
Verzerrungen bei Rechteck und Hijhenabtasiung 0,35 %
Ausgangsspannung bei1 kHz Iinks 53 mV rechts 5,9 mV
Qualitétsstufe absque Spitzenklasse
Preis-GegenwertheIation gm
Ungeffihrer Handelspreis 580,- DM

Bemerkung:

alle Messungen mit Besen; Auflagekrafle ohne Besen angegeben,
fDr den Betrieb mn Besen sind 5 mN mehr einzusteIlen

der thenwiedergabe Abstri-
che machen muB. Hervorra-
gend dampft das Bilrstchen die
Tiefenresonanz der System-
Tonarm-Kombination.

'Unerreichte Analytik

Im Hervergleich'muBIe das
neue Shure V 15 Type V gegen
das Onofon MC 30, das in
dieser Ausgabe ebenfalls gete-
stete Grado Signature VII und
das Satin M 21 P antreten.

Das Shure»System falIt
durch ein eher hell iimbrieries,
in den Héhen ungemein klares
und dabei niemals aggressiv
reproduzierendes. sehr analy-
tisches KlangbiId auf.

Diese feinzeichnende Re-
produktion seIzI srch im BaBbe-

Unterm Elektronenmikroskop

reich fen, der keineswegs dick
aufgesetzt wirkt und eine Qua-
litat aufweist, die nur seIten bei
Wiedergabe Liber Tonabneh-
mer anzuirefien i517 man here
sich Iiefe KontrabaB-Passagen
und Impulsstarke Trommel-
schlage an!

Klanglich ahnIich erweist
sich das Satin M 21 P, ohne
jedoch die filligrane An und
Brillanz des Shure ganz zu er-
reicnen.

AIIerdings war das Klangbild
des Shure bei Verwendung von
ausgesprochen héhenstarken
Lautsprecherboxen manchmaI
urn eine Kleinigkeit flberpra-
sent.

Einen gegensatzlichen Cha»
rakter weist das Grado Signa-
ture VII auf, das im Vergleich im
BaBbereich zuweiIen etwas
verschwommen, in den then
zurUCkhaltender wirkt. Etwa in
der Mitie zwischen den Extrev
men Shure und Grado befindei
sich das MC 30.

Hinsichtlich der réumlichen
Abbildung Uberzeugt das Shu-
re-System in seiner deutIichen
Plazierung der Instrumeme -
bei sehr guter Ortungsscharfe
- vor allem in der Breite. Hier
ineb es von den Ubrigen Kon-
trahenten praktisch unerreichi.

AIIerdings - das sollte ab-
schIieBend nicm unerwahm
bIeiben: Die beschriebenen
klangIIchen Unterschiede be»
wegen sich - wenn auch ein»
deutig reproduzierbar - haufig
im Nuancenbereich und seiz-
ten zu Ihrer Beschreibung em-
sprechend ausgewahne Wie-
dergabekomponemen voraus.

Peter Nagy